Yopita: Mehr Körperspannung und Gelassenheit

DominikTurnen

„Bauch rein, Schultern tief und lächeln.“ Bettina Hamdorf ist in ihrem Element. Die rund 25 Teilnehmer der „YoPiTa“-Stunde ebenso. Die eine Übung klappt auf Anhieb. Die andere muss korrigiert werden. Bei der Nächsten bilden sich leichte Schweißperlen auf der Stirn. Und das Durchhaltevermögen wird auf die Probe gestellt. „Jetzt sind wir auf Betriebstemperatur“, ruft die Übungsleiterin des Turnerbunds Bad Rotenfels (TBR) fröhlich. Mit ihrem eigens kreierten Workout füllt sie Woche für Woche die Vereinsturnhalle.

„YoPiTa“ ist die Abkürzung von Yoga Pilates und Tanz. „Eine sportliche Mischung aus Yoga-Elementen und Pilates-Übungen kombiniert mit den fließenden Bewegungen vom Tanz“, erläutert Hamdorf, die in allen drei Bereichen quasi zu Hause ist. Die staatlich geprüfte Sport- und Gymnastiklehrerin hat ihr Hobby zum Beruf gemacht. Und kann auf langjährige Erfahrung zurückblicken. Schon immer für Studios und Vereine in der Region als Trainerin gearbeitet, kam die gebürtige Saarländerin vor fünf Jahren zum TBR. Hier bietet sie neben „YoPiTa“ noch zahlreiche weitere Kurse – Pilates, Schulter-Nacken-Rücken, Step-Aerobic, Bauch-Beine-Po, Menpower, Frauenpower, Herzsportgruppe und Fit and Dance – an.

Die Idee zu „YoPiTa“ hatte die 53-Jährige vor geraumer Zeit. Beim Sport würden alte Theorien immer wieder gekippt, die Forschung entdecke Neues, und plötzlich bestätige die Wissenschaft das. „Ich bin von Natur aus ein sehr neugieriger Mensch, interessiere mich für Anatomie und die medizinischen Hintergründe“, sagt Hamdorf und fügt schmunzelnd hinzu: „Hätte ich diesen Beruf nicht gewählt, wäre ich Bibliothekarin geworden.“

Bei „YoPiTa“ handle es sich um ein Ganzkörpertraining, das Atemtechnik, Kraftübungen, Koordination und Stretching sowie Faszientraining verbinde. „Der Mensch im Ganzen mit Körper, Geist und Seele steht im Vordergrund“, betont die Trainerin. Das Ziel des Workouts: Mehr Körperspannung und Gelassenheit. Und gerade das Lockern und Lösen der Faszien anhand von fließenden Bewegungen liegt derzeit voll im Trend.

In den Kursen von Bettina Hamdorf ist es wie bei einem Familientreffen. Ihre „sehr netten und super ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen“ zählt sie auch zur großen Turnfamilie. Neuzugänge sind schnell integriert, werden individuell beraten und gefördert. Selbst beim Vorturnen hat sie ihre Gruppe im Auge -motiviert, korrigiert und lobt. „Ich will den Menschen etwas Gutes tun, und ein bisschen Quälen gehört dazu“, lacht sie.

Zuerst komme die Arbeit, dann die Streicheleinheiten, verspricht Hamdorf auch in der „YoPiTa“-Stunde. Mit diesem Ziel vor Augen machen alle gerne mit. Der Großteil sind Frauen unterschiedlichen Alters, auch ein Mann ist bei dieser Stunde auszumachen. Unbeeindruckt von der weiblichen Überzahl zieht auch er immer wieder aufs Neue den Bauch ein und lässt die Schultern tief hängen. Das Lächeln kommt ganz von allein.